50JahreStSebastian

gewaltiges Kreuz bilden. Auch symbolisch lassen sich diese Zier– streben als Pfeilbündel in Rücksicht auf den Patron der Kirche deuten. In diesem Kreuz steht die lapidare Figur St. Sebastians, eine Schöpfung von Altmeister Erwin Kurz ... Die Wahl des Klinkers als Baumaterial hat ihre Berechtigung. Es sprechen dafür bautechnische Gründe wegen der Wetterbestän– digkeit des Klinkers. Dazu gesellen sich ästhetische Vorzüge. Der dunkle Klinker harmoniert trefflich mit der Straffheit der Bau– formen und erzielt im Sonnenschein ein besonders schönes Far– benspiel voll lebendiger Kraft. Die Chronik berichtet weiter: Am Tage der Kirchweihe, dem 10. November 1929, war auch zum erstenmale der "St. Sebastians-Bote" erschienen. Er hatte vor allem den Zweck, ein geistiges Bindeglied zwischen Pfarrkirche und Pfarrgemeinde, zwischen Seelsorger und Gläubigen zu sein. Am Sonntag, den 8. Dezember 1929 wurde der ]ungmädchen– verein, der in St. Ursula vor Bestehen unserer Pfarrei gegründet worden war, von der Pfarrei St. Sebastian übernommen Das Jugendheim unter unserem neuen Gotteshaus stand bereits, in das nun 35 junge Mädchen am Feste Immaculata einzogen. Ihr Präses war H. H. Katechet Friedrich Schmöger, der die weibliche Jugend bereits in St. Unmla betreut hatte. Nun war zum ersten– male Leben eingezogen in die neuen, stillen Räume, da wurde gesungen und musiziert, gelacht und gearbeitet, gute Lektüre und geistlicher Vortrag gepflegt. Ein neues Reis am blühenden Baum der bewährten Marianischen Männerkongregation im Bürgersaal zu München wurde gleich darauf am 17. Dezember 1929 in den Boden unserer jungen Pfarrei gesenkt. 39 Sodalen aus der bisherigen Ffarrgruppe St. Ursula bildeten die Gründungsgruppe. Der erste Konvent fand in der Marienkapelle statt, WO· H. H. Pater Rupert Mayer, der Apostel von München, die erste, in kernigen Worten gehaltene Ansprache hielt. Die beiden Glocken waren am Sonntag, den 22. 12. 1929, nach dem Hochamte von H. H. Geistl. Rat Lugbauer von St. Ursula feierlich eingeweiht worden. Unsere Kirche trug zum ersten Weihnachtsfeste fast nur ehrist– baumschmuck mit unzähligen strahlenden Kerzen, was dem Raum bei all seiner Nüchternheit der ersten Zeit Wärme und Stimmung verlieh. 8 So sah es nach der Einweihung in der Kirche aus: Noch fehlen Bänke und die reiche Innenausstattung, die im Laufe der nächsten zehn Jahre unter erheblichen Opfern die Kirche schmücken sollte. Auch unsere Pfarrcaritas leistete bereits beachtliche Beiträge zur Linderung der Nachkriegsnot der damaligen Zeit, denn sie brachte in wenigen Monaten so viele Mittel auf, daß zu diesem ersten Weihnachtsfeste bereits für 900 Mark warme Kleidungs– stücke an unsere ärmsten Ffarrkinder verteilt werden konnten. Die Kuratie Bald nach dem frohen Jahresanfang 1930 kam unser erstes Patro– ziniumsfest I Eine freudige Überraschung sollte diesem feierlichen Tage eine besondere Note geben! Wir erhielten durch Verfügung unseres H. H. Herrn Kardinals Dr. Michael Faulhaber eine kost– bare Reliquie, ein Stück von der Hirnschale des heiligen Seba– stian, dessen Haupt wir als hochverehrte Reliquie innerhalb der Diözese in Ebersberg besitzen. Am 23. 2. 1930 war die erste Vorbesprechung für die Gründung eines Frauenvereins. Die Anttlilnahme seitens der Frauenwelt war sehr groß. Es sollte ein allgemeiner Frauenverein gegründet wer– den, der verheiratete und ledige Frauen in einem Bündnis

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