50JahreStSebastian

Grundsteinlegung am 9. Dezember 1928 (oben). Trotz außergewöhn– lichen Kälteeinbruchs war nach einem knappen Jahr der Kirchenbau vollendet. über dem Eingang ragen wie ein Pfeilbündel Streben empor und bilden mit den Querbalken ein Kreuz, vor dem die Figur St. Seba– stians von Erwin Kurz steht (unten). 6 als sehr segensreich erwies und in rascher Folge beachtliche Spen– den für die Innenausstattung des neuen Gotteshauses und auch sonst auf allen möglichen Gebieten den hervorragenden Opfer– geist der neuen Gemeinde ans Tageslicht brachte ... Planung Eben um diese Zeit schickte Architekt Prof. 0. Kurz die ersten Lichtpausen. Vorher hatte ich etwa ein Dutzend, besonders neuer Kirchen besichtigt und Vorteile und Nachteile notiert ... Von Mitte Mai bis Mitte Juni war ich jede Woche ein bis zwei Tage auf dem Architektenbüro und habe mich bei der Anfertigung der Werkszeichnungen beteiligt. Mit vielen Versuchen und Abände– rungen zur besseren Ausnutzung des umbauten Raumes wurden die Pläne erstellt ... St. Sebastian fiel in die Zeit des teuersten Bauens und zugleich der schärfsten Rationierung. Es ging manchmal hart her, aber wir haben uns zuletzt doch immer so gut verstanden, daß die Archi– tekten später immer wieder betonten( sie möchten bei Kirchen– bauten mit dem betreffenden rfarrherrn so gut und verständig zusammenarbeiten. Sie haben mich auch bei ihren späteren Bau– ten ausgiebig zu Rate gezogen. Ja, als schönsten Erfolg dieser Zusammenarbeit darf ich wohl erwähnen, daß Professor Otho Orlando Kurz nicht zuletzt auf dem Wege über das ästhetische Verständnis für die Forderung der katholischen Liturgie sich zu dem Entschluß durchrang, zum katholischen Glauben überzu– treten. Der fast eineinhalbjährige Konvertitenunterricht, den ich ihm im Anschluß an die Einweihung der Kirche geben durfte, war ein tiefes und aufgeschlossenes Forschen, nicht nur nach der Wahrheit, sondern auch nach der Schönheit des Glaubens und des katholischen Kultes. Fast jede Woche zweimal sind wir von 9 bis nach 11 Uhr nachts in geistlichen Gesprächen zusammen– gesessen. Leider ist Professor Kurz, nachdem er am 26. März 1931 in die kath. Kirche aufgenommen worden war, 2 Jahre später, am 11. 5. 1933, sehr rasch an einer Blutvergiftung gestorben. Den ersten Höhepunkt der Entwicklung von St. Sebastian bildete die feierliche Grundsteinlegung am 9. Dezember 1928 durch den Hochwürdigsten Herrn Weihbischof Dr. Joh. B. Schauer. Die Feier offenbarte eine vorbildliche Opferwilligkeit, eine große Begeisterung in der Beteiligung und einen fröhlichen Gemein– schaftsgeist bei dem Festakt im "Bamberger Haus" (damals ein vielbesuchtes Parkcafe} ... Schon am ersten Tage der Aufstellung als Kurat war es mein innigster Wunsch, neben dem Gotteshaus auch eine weltliche gesellige Versammlung- und Bildungsstätte zu schaffen. Und ebenso notwendig erschien mir eine Schwesternstation für Kran– ken- und Familienpflege, und für letztere auch ein Kindergarten. Nun schildert Pfarrer Breiter, wie er sich bemühte, für das umliegende, noch unbebaute Gelände einen katholischen Bauträ– ger zu finden, der entsprechende Räume, vor allem auch eine

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