MariavomGutenRat1982

1959 kam P. Heinrich dann in die junge und rasch wach– sende Münchner Pfarrei Maria vom Guten Rat. Bis 1978 sollte er den Weg und das Bild dieser Pfarrei bestim– men, wie der Chronist ver– merkt. Viel, sehrviel gab es für ihn neben dem Einbinden in die Gemeinde und der Seel– sorge am Menschen auch an sogenannten äußeren, mit Geldsorgen verbundenen, Notwendigkeiten. Aber diese »äußeren Dinge", die oft mit Sorgen und auch mit man– chem Ärger verbunden wa– ren, waren nur scheinbare Äußerlichkeiten. ln Wirklich- »Verdiente Gipfelrast" P. Rainer u. P. Heinrich auf keit ging es um das Gottes- der Elmauer-Halt-Spitze haus selbst und damit um den Mittelpunkt der Gemeinde. Glocken, Orgel, Kreuz– weg und Marienkonche sollten den Gottesdienst zur Feier werden lassen und somit der Ehre Gottes und der Freude der Menschen dienen. Kindergarten, Jugendräume, Altenclub und Pfarrsaal wollen in der Gemeinde Raum schaffen wo Menschen sich begegnen, kennen lernen und Heimat finden können. Dafür' hat P. Heinrich fast 20 Jahre gearbeitet und sich ganz eingesetzt. Auch dafür hat er gesund gelebt und sich körperlich fit gehalten. Einmal in der Woche war er im Nordbad zu finden, wo er regelmäßig seinen Kilometer schwamm. Als unser Mitbruder P. Cherubim Uhl 1968 auf dem Rückweg von der Elmauer-Halt-Spitze oberhalb der Gruttenhütte tödlich abstürzte, wollte ich die Stelle gern selbst sehen. P. Heinrich sagte, er wolle auf jeden Fall auch mit. Als wir dann doch überlegten ob wir nicht umkehren sollten, da an dem Tag ca. 40 cm Neuschnee lag, war s~ine Antwort: »Schauen Sie mal den herrlichen Sonnenschein auf dem Gipfel! Meine Handschuhe sind ganz naß und da oben möchte ich sie trocknen!" Es war eine sehr schöne Tour, nach ca. 9 Stunden Marsch waren wir bei einem Himmel voller Sterne wieder glücklich und zufrieden beim Auto. Eine gesunde Müdigkeit und verdientes Ausrasten! Das Ausrasten, das er auf Erden selten gesucht hat, es möge ihm nun in ewiger Freude zuteil werden. Er hat die Frohbotschaft nicht nur anderen gepredigt, sondern die Diagnose über seine todbringende Krankheit und seinen nahen Tod mit Tapferkeit und Ergebung angenommen. Bleiben wir ihm, dankbar gedenkend, verbunden und schenken wir ihm unser Gebet. R. i. p. 48 Der PGR in Pfarrei Maria vom Guten Rat Eine (nicht) ganz ernstzunehmende Analyse! So mancher Pfarrangehörige, der die Kurzbezeichnung PGR des Pfarrgemeinde– rates liest oder hört und nicht mit der Laienorganisation der Kirche vertraut ist, könnte aus den drei Buchstaben viele Sinndeutungen entnehmen. Je nach Einschätzung, Kenntnisstand oder evtl. auch Erfahrungen mit dem PGR, entziffert man dann vielleicht: PGR = Paragraphenreiter, oder = perfekte Glücksritter, oder = phänomenale Gelehrtenrunde, oder = paramilitärische Geheimrebellen, oder = prima gemischte Remoulade, oder = pensionierte Geheimräte, oder = psychopathische, grantige Rechthaber, oder = polyglotte, grantige Routiniers, die phantastisch glatte Resolutionen verabschieden. Auslegungen dieser Art sind natürlich falsch. Selbstverständlich weiß jeder, der die Arbeit unseres Pfarrgemeinderates kennt: PGR = passionierte, geduldige Realisten, oder progressive Gemeindereformer. Der Pfarrgemeinderat löste 1968 den bis dahin in unserer Gemeinde amtierenden Pfarrausschuß ab. Seit dieser Zeit wird das Gremium von der Gemeinde gewählt. Nicht in Form von PGR = pauschal gemischten Repräsentanten, sondern als präzis (aus)gewählte Regierung Vorsitzende des Pfarrgemeinderates waren bisher: 1968-71 Hermann Maier 1974-78 Heino Wolf 1971 -73 Dieter Wellner 1978-82 Siegtried Feder! 1973-74 Siegtried Feder! ab 82 Siegtried Federl Diese Herren, die den PGR sicher durch die Jahre steuerten, müßten eigentlich mit dem Titel: PGR = Profilierter Groß-Rat ausgezeichnet werden. 49

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