50JahreStSebastian

Grußwort des Regionalbischofs Meßkelch, Emailarbeit aus der Werkstatt Schicke!, 1936. 50 Jahre Ffarrgemeinde St. Sebastian in München-Schwabing! 50 Jahre sind auf eine lange Geschichte gesehen wenig und kurz. Und doch sind sie Geschichte und in diesem Fall Kirchenge– schichte in unserer Stadt und in unserer Diözese. 50 Jahre! Sie fallen in eine Zeit, die eine veränderte Welt innen und außen hervorgebracht hat. Das zu sagen, gehört heute schon zu den Platitüden. Es ist trotzdem wahr. In diese Zeit fallen bis in unsere Tage hinein die Schrecknisse des gegenseitigen Mordens unter den Menschen, millionenfach und nicht zu fassen; die Unterdrückung so vieler, die um des Namens Jesu Christi willen verfolgt werden, und ihr unbekanntes und schweigendes und verschwiegenes Martyrium. Blutende Zeugen des Glaubens, an Zahl so groß, wie nie sonst in einer Epoche. 50 Jahre! Ein vielversprechender Anfang 1929; aber schon mit dunklen Wolken am Horizont. Dann die Zeit der Verfolgung der Kirche auch in unserer Stadt. Non licet esse christianos - es darf keine Christen geben! Der Aufstand der Gewissen und die Sammlung so vieler im Raum unserer Gemeinden, weil dort die Freiheit des Geistes und des Evangeliums zu Hause war. 50 Jahre! Krieg, Bombennächte und eine Stadt in Trümmern. Viele Tote, die draußen und hier zu beklagen sind. Anstrengung, Wiederaufbau, "Wohlstand" - und Langeweile. Konzil und vie– les andere mehr. Darin die Kontinuität des Evangeliums, der Botschaft Gottes an die Menschen in der Gemeinde St. Sebastian. Die Menschen, um die es geht, mit ihren Schicksalen, Geburt und Tod, Liebe und Freude, Versöhnung und Leid, Hoffnung und Enttäuschung, und immer wieder vor Gott Neuanfangen: alles das ereignete sich in der Gemeinde und wurde in ihr Haus getragen, gefeiert und beweint. 50 Jahre! Sie sind schwer von Menschengeschichte, die eingegan– gen ist in die gütige Ewigkeit Gottes. Das Evangelium muß weiterleuchten - auch in Schwahing in St. Sebastian. Niemand, der den Namen Christi für sich in Anspruch nimmt, ist von diesem Auftrag dispensiert. Gerade heute nicht und nicht im Jahre 2000. Mit herzlichen Glück- und Segenswünschen bin ich Ihnen verbunden. (Dr. Ernst Tewes) 1

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MDg=