50JahreStSebastian

Eine lange Tradition in St. Sebastian hat der Pfarrfasching (oben). - Gut eingeführt haben sich die Kulturfahrten, die auch geistliche und weltliche Sehenswürdigkeiten in Franken und Schwaben aufsuchen (unten). 30 war die Gemeinde für größere Veranstaltungen auf Mieträume angewiesen, die seit Bestehen des Johanneskollegs und des Ursu– linenheims dankenswerter Weise zur Verfügung standen. Nun ist nach Plänen der Architekten Eberhard Beck, Rüdiger Enz und Christof Yelin ein ansehnlicher Verbindungsbau zwischen Kirche und Pfarrhaus entstanden, der einen großen Saal und zweck– mäßige Nebenräume für Gruppenarbeit enthält. Für die Innen– einrichtung muß die Gemeinde selbst erhebliche Mittel auf– bringen. Als nächste große Aufgabe steht die Renovierung der Kirche heran. Erste Schritte in der Richtung wurden mit der Umgestal– tung der Seitenkapelle getan. Sie soll den verschiedensten kleinen Gruppen zu Gebet, Meditation, Firmvorbereitung, Kindergottes– dienst, Taufzerrnonien dienen. Als Wandschmuck soll eine Wandstickerei der bekannten Künstlerin Annemone Schneck auf die "Geburt des Lichtes" hinweisen, ein Motiv, das man in vieler Richtung weiterdenken, eben meditieren kann. Die Marienstatue soll dagegen ihren festen Platz in der Kirche selbst behalten. Die Renovierung der Innenräume der Kirche wird nicht nur Geld– mittel, sondern auch noch einiges Kopfzerbrechen erfordern, geht es doch nicht nur darum, die fleckigen Wände frisch zu tünchen. Ein Gotteshaus soll ja auch für den Menschen wohnlich, Heimat sein können. Farben, Formen und Schmuck tragen nicht wenig dazu bei. Gewiß, letzten Endes muß die Ausführung künstlerisch befähigten Fachleuten übertragen werden, aber es wird dies um so besser gelingen, als die Gemeinde ihre Wünsche artikulieren kann. Das neue Pfarrheim bietet nun einen Treffpunkt, an dem Men– schen nachdenken, diskutieren, arbeiten, spielen und feiern - kurz, sich auch außerhalb der Gottesdienste begegnen, sich finden, Gemeinde werden können. Gemeinde, nicht nur Einzelne und Fremde, die am Sonntag in die Kirche kommen. Hier warten Möglichkeiten, aber auch viele Aufgaben auf engagierte Laien. Aber auch das muß in diesem Zusammenhang gesagt werden: Die Mitglieder einer Gemeinde, die Laien, haben in Beruf und Familie auf vielerlei Weise "sich rühren" gelernt. Sie können vieles in eine Pfarrei einbringen, vieles übernehmen, was mach– bar ist und zu dem sie bessere Voraussetzungen mitbringen als der Priester. Aber der Christ kommt auch mit Erwartungen in die Kirche. Der Alltag und seine oft nicht gerade frohmachenden Notwendigkeiten, die immer schwieriger werdenden Probleme des Zusammenlebens zehren an der inneren Substanz eines jeden. Jeder ist zuzeiten mühselig und beladen, innerlich ausgeleert und angefochten. Christ sein heißt oft gegen den Strom schwimmen– das macht müde, Gott rückt dabei fern . Darum schaut der Christ auf den Seelsorger, den Priester und seine Berufung. Von ihm erwartet er religiöse Impulse, Trost, Aufmunterung, Ermutigung, Anstöße, seelische Nahrung - eben das Nicht-Machbare, das die Schrift mit vielen Bildern umschreibt: Ströme lebendigen Was– sers, Licht, Brot des Lebens. Damit er, damit Gemeinde leben, Kirche bilden kann. Auch in den achtziger Jahren.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MDg=