50JahreStSebastian

Schäden im oberen Teil des Altarraumes nicht so groß waren, daß er hätte abgetragen werden müssen. So wurde beschlossen, den ganzen Altarraum in der alten Höhe zu belassen und ihn eigens zu überdachen. In den letzten Wochen des Jahres 1946 gelang es noch, den Dachstuhl auf den Hochaltarraum hinaufzu– bringen und provisorisch einzudecken. Weiter kamen wir vor Wintereinbruch nicht mehr. Immerhin hatte auch das Pfarrhaus wieder ein wetterfestes Dach bekommen. Der Winter 1946/47 glich an Strenge dem von 1928/29. Viermal hintereinander mußten Christmetten in der Notkirche gehalten werden, um die Gläubigen zu fassen. Die Bauarbeiten konnten erst im Frühjahr 1947 wieder aufgenommen werden und sollten sich noch bis zum Beginn der fünfziger Jahre hinziehen. Leider wurde die Chronik nicht so weit fortgeführt. Inzwischen wechselten Kapläne und Katecheten mehrmals, Schwester Ferdinanda kam an die Pfarrei Hl. Geist. An ihre Stelle trat am 1. Juli 1950 Schwester Edigna Beck, die auch heute noch unsere Pfarrschwester ist. In der nach den Plänen des Architekten Josef Höhne unter größtmöglicher Anlehnung an den ursprüng– lichen Bau wiederhergestellten und 1950 eröffneten Kirche konn– ten drei junge Priester ihre Primiz feiern: 1951 Friedrich Zimmer– mann, 1953 Wemer Nothaas und 1954 Rudolf Hopfner. GR. Breiter hatte noch den Lohn seines unermüdlichen ·Einsatzes miterleben können. Im Laufe des Jahres 1953 stellte sich jedoch ein schweres Leberleiden bei ihm ein, an dem er nach mehrwöchi– gem Klinikaufenthalt am 21. 3. 1954 verstarb. Die Gemeinde 111111 Das 25. Pfarrjubiläum unter Pfarrer Josef Schäffler stand noch ganz unter dem Schatten des Todes seines Vorgängers. 20 ließ am ersten südlichen Tragpfeiler der Kirche eine Gedenktafel anbringen. Sie trägt die Inschrift: DEM H. PFARRER DIESER GEMEINDE DEM ERBAUER DIESER KIRCHE H. H. OTTO BREITER G. R. STADTPF. IN ST. SEBASTIAN 1928-1954 GEST. AM 20. MÄRZ 1954. 61 JAHRE ALT IN DANKBAREM GEDENKEN DIE PFARRGEMEINDE :ST. SEBASTIAN SEINE GANZE PRIESTERLICHE KRAFT GEHÖRTE DIESER KIRCHE UND SEINER GEMEINDE Nachfolger wurde Pfarrer Josef Schäffler, der vordem Seelsorger am Schwabinger Krankenhaus gewesen war. Im feierlichen Got– tesdienst zum 25jährigen Bestehen der Kirche führte der Chor die Große Messe in C von Beethoven auf. Stadtpfarrer Schäffler blieb nur knapp 2 'h Jahre bei der Pfarrei, doch durfte er mit der Gemeinde die Freude erleben, daß das noch unvollständige, dann bis auf die Armeseelenglocke im wahrsten Sinn des Wortes zusammengeschmolzene Geläut der Kirche erstmals durch 4 neue Glocken vervollständigt wurde, die Weihbischof Neuhäusler am 16. Oktober 1955 einweihte. Ältere Pfarreiangehörige erinnern sich noch, daß Pfarrer Schäffler eine besondere Liebe zu den Engeln hatte, was kurz vor seinem Abschied beim Kindergottesdienst am Schutzengelfest im Okto– ber 1956 besonders warmherzigen Ausdruck fand. Neue Glocken für St. Sebastian : Weihbischof Neuhäusler bei der Ein– weihung. Hinter ihm OStR Schmöger und Kaplan Stockmeier.

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