50JahreStSebastian

28 heute, nachdem sie vollends ausgebaut sind, allen Alten, Kran– ken und bedrängten Familien im Bereich der Pfarrei unabhängig von ihrer Konfession Rat und pflegerische Hilfe anbieten. Der gleichzeitig gegründete Förderverein St. Sebastian für Kranken-, Alten- und Familienpflege mit über 400 Mitgliedern ist eine solide, aber noch erweiterungsbedürftige Basis für die der Pfarrei übertragene Mitfinanzierung dieser Einrichtung. Nun wird es darauf ankommen, die Sozialstation in Verbindung mit freiwilli– gen Helfern zu einem wirkungsvollen Hilfesystem auszubauen, denn wenn jetzt auch für fachkundige Pflege gesorgt ist, so blei– ben doch noch die vielen kleinen Handreichungen, die ein oftmals alleinstehender pflegebedürftiger Mensch braucht. Die Aktivitäten einer lebendigen Gemeinde können sich nicht nur auf den eigenen rfarrbezirk beschränken. Zu vieles greift in einer Pfarrei ineinander. Da sind, um mit dem Fernstliegenden anzufangen, die Missionsländer, die Dritte Welt. Drähte dorthin gab es in St. Sebastian immer, doch bedingt der Wechsel der "Kontaktpersonen" in diesen Ländern von Zeit zu Zeit Verände– rungen. So besteht nach wie vor eine Verbindung in das Kapland von Südafrika, während eine andere nach Äthiopien durch die Abberufung der dort tätigen Münchner Missionsärztin abgeris– sen ist. Das ist besonders bedauerlich, weil dieses Missionskran– kenhaus - noch dazu unter erschwerten politischen Bedingungen - Hilfe sehr nötig hatte. In diesem Zusammenhang muß an die– ser Stelle einer unbekannten Frau gedacht werden, die, angeregt durch den Gemeindebrief, im Dezember 1975 bei Pfarrer Huber erschien, ihm wortlos einen Umschlag übergab und verschwand. Er enthielt 4 200,- DM, Erbteil nach dem kürzlichen Tod ihrer Mutter - für das Missionskrankenhaus in Äthiopien. Aus der Feine wieder in die Nähe! Auch in unserem Pfarreigebiet kommt es nun zu Situationen, in denen die Anwohner um ihr Wohngebiet besorgt sein müssen. Nach den Neuwahlen 1978 wurde deshalb im Pfarrgemeinderat ein Arbeitsbereich Wohn– umfeld mit dem Aufgabengebiet "Kommunale Fragen unseres Stadtteils, Lärmbelästigung, Verkehrsprobleme u. a." eingerich– tet. Im Frühjahr 1978 hatte die Pfarrei zusammen mit der evan– gelischen Kreuzkirchengemeinde bereits zu einer stark besuchten Podiumsdiskussion mit Stadtratskandidaten verschiedener Par– teien eingeladen, bei dem u. a. eine Eingabe zur Erhaltung der Straßenbahnlinie 7 verabschiedet wurde. Um den kommerziellen Massenbetrieb eines Biergartens am Bamberger Haus im Luit– pold zu verhindern, steuerte die Pfarrei 1 200 Unterschriften zum allgemeinen Bürgerprotest bei. Die Zusammenarbeit in kommunalen Belangen ist ein Anlaß mehr, die langjährigen gutnachbarlichen Beziehungen zur evan– gelischen Kreuzkirchengemeinde weiter auszubauen und zu ver- Dem Himmel ein wenig näher ·kommen: Bergmesse 1978 auf dem Stallauer Eck (oben) und Spendung der Krankensalbung während des Krankengottesdienstes im Frühjahr 1979 (unten).

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